Über die einschneidenden Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) habe ich schon ausführlich berichtet. Ich bin überzeugt, dass die neue Bundesregierung den meisten der Forderungen und Empfehlungen der Kommission folgen wird.
Die Aussagen der ZKL zum Thema Pflanzenzüchtung sind eindeutig: Neue klimaangepasste, robuste, ertragsstarke Sorten von möglichst vielen Kulturpflanzenarten mit möglichst geringen Nährstoffansprüchen sieht die Kommission als die Hauptschlüssel für einen erfolgreichen Umbau zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Dabei misst die ZKL einstimmig den kleinen und mittelständischen Pflanzenzuchtunternehmen eine hohe Bedeutung bei und fordert von der Politik diese zu fördern und zu schützen. Was genau die fachlichen Forderungen sind, und wie die Unternehmen der Branche diesen Herausforderungen aus meiner Sicht begegnen können, lesen Sie hier:
Die fachlichen Forderungen der ZKL, die die Pflanzenzüchtung betreffen, sind:
- Umwandlung von Acker- in Grünlandflächen
- Verstärkung des Einsatzes von Mischkulturen, Zwischenfrüchten und Untersaaten
- Anreize für vielfältige Fruchtfolgen und Mischkulturen mit Anbaupausen in der phytosanitär erforderlichen Länge
- Züchtung und Anbau von gegenüber Schaderregern resistenteren Sorten
- dazu neue Techniken zur gezielten Veränderung des Erbguts nicht grundsätzlich ausschließen
- Nutzung und Förderung von Paludi-Kulturen
Ich habe die Aussagen der ZKL zur Pflanzenzüchtung hier in einem Dokument zusammengefasst.
Trotz des Drucks der letzten Jahre auf die Mittelständler würde ich als Unternehmer gerade jetzt darauf setzen, dass die neue Bundesregierung viel mehr neue Förderprogramme in Forschung und Vertrieb für Pflanzenzüchter auf den Weg bringt. Ein noch aktiverer Einsatz für Projekte im Bereich Zwischenfrüchte und Untersaaten und das Einbringen der eigenen vorhandenen Pflanzensorten in Konzepte für Mischkulturen sind geboten.
Mein Pflanzenzucht-Unternehmen oder meinen Saatenhandel würde ich spätestens jetzt beginnen umzubauen mit Blick auf die sich abzeichnenden Veränderungen unserer Landwirtschaft, z.B. durch…
- Überprüfung meiner vorhandenen Sorten von Pflanzenarten, die sich in Zwischenfrucht- oder Untersaaten-Mischungen einbauen lassen
- Initiative von Forschungs- und Züchtungsprojekten im Bereich Dauerbegrünung, Zwischenfrüchten und Untersaaten
- Entwicklung von Lösungen für die nachhaltige Landwirtschaft über das reine Genetik- und Saatgutangebot hinaus
- Überprüfung und Herausstellen von Low-Input-Fähigkeiten des vorhandenen eigenen Sortenportfolios, Veränderung des Züchtungsschwerpunktes in Richtung geringerer Nährstoffansprüche
- Training und Fortbildung der Mitarbeitenden in Vertrieb und Produktion im Bereich Nachhaltigkeit, ökologischer Landbau und Biodiversität
- Mehr Konzentration der Züchtungs- und Vertriebsaktivitäten auf den ökologischen Landbau als Quelle für neues Lernen
- Coaching von Verantwortungsträgern mit langjähriger Erfolgserfahrung
Beim Lesen des ZKL-Berichtes sind dieses Gedanken, die mir sofort einfallen. Ich durfte in den letzten Monaten Pflanzenzuchtunternehmen und Saatenhändler bei der Entwicklung von Strategien für die neue Zeit begleiten. Neue Kooperationen mit anderen Branchen, wie z.B. Düngemittel-Wirtschaft und Landhandel werden notwendig. Führungskräfte, die langjährig erfolgreich waren, werden oft ihr Denken komplett verändern müssen.
Gerne begleite ich Sie, wenn Sie Ihr Unternehmen in der Pflanzenzüchtung strategisch auf neue Beine stellen wollen. Für ein unverbindliches Gespräch hierzu stehe ich Ihnen gern zur Verfügung (Terminvereinbarung mit mir direkt unter 0172/2898877).